Die Ursprünge...
Im 19. Jahrhundert fand man im Allgäu in nahezu jedem Dorf eine kleine Dorfsennerei. Das zeigt, wie wichtig die Milchverarbeitung schon damals war, leider aber nicht besonders zielführend. Denn diese weit über 400 Sennereien stellten insgesamt nicht mehr als ca. 16.000 Tonnen Emmentaler her. Das entsprach einer Tagesproduktion von knapp 1.5 Laib je Sennerei.
Mit der Zeit stellten die Dorfsennereien fest, dass sie in dieser Form nicht mit den größeren Molkereien aus dem gesamtdeutschen Raum mithalten konnten und sie etwas ändern müssen. Zielsetzung war – durch Schaffung eines effektiven Großbetriebes - eine zweckmäßige, rationelle und somit kostensparende Milchverarbeitung zu schaffen.
Zusammenschluss zur "Michverwertung Rückholz"
Und so schlossen sich im ersten Schritt die 6 Rückholzer Sennereien (Eiterberg, Holzleuten, Guggemosen, Hack, Schönewald, Rückholz) und die Sennerei Attlesee zusammen. Am 21.4.1964 wurde die damals noch “Milchverwertung Rückholz” genannte Molkerei im Gasthof Adler in Rückholz gegründet – der Grundstein war gelegt.
4.000.000 kg Milch pro Jahr galt es zu verarbeiten, 32 Laib Käse pro Tag wurden angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen musste eine große Molkerei entstehen. Diese sollte weitestgehend unabhängig sein, mit betriebseigener Wasserversorgung aus einem nahegelegenen Brunnen und einer eigenen, noch zu bauenden, Kläranlage.
Die Planungszeit für dieses Großprojekt betrug 2 Jahre und innerhalb dieser 2 Jahre, schlossen sich weitere 14 Sennereigenossenschaften an. So bildeten im Jahr 1966 insgesamt 21 Sennereien die „Milchverwertung Rückholz“.
Im Mai 1966 war die Planungsphase endlich abgeschlossen und die Baumaßnahmen begannen. Am 16.12.1966 konnte schon Richtfest gefeiert werden. Noch ein entscheidendes Ereignis fand im Dezember 1966 statt. Da die in der „Milchverwertung Rückholz“ zusammengeschlossenen Sennereien nun nicht mehr ausschließlich in Rückholz beheimatet waren, wurde die Molkerei am Nikolaustag 1966 umbenannt in „Milchverwertung Ostallgäu GmbH, Sitz Rückholz“.
Im Januar des nächsten Jahres fingen die am Bau beteiligten Firmen mit dem Innenausbau an und noch im selben Jahr konnte mit der Produktion begonnen werden. Am 1.11.1967 startete die Produktion in der neuen, modernen Sennerei und es wurden mehr als 12.000.000 kg Milch verarbeitet. Das Volumen hatte sich also seit der Gründerzeit auf die dreifache Menge gesteigert.
Zukunftsweisend
Entstanden ist eine Butterei, in der Marken- und Molkereibutter aus Frisch- und Molkerahm hergestellt wird und eine Emmentalerproduktion mit 3 Käsefertigern, mit je 8000 Liter Fassungsvermögen.
Um die Milch täglich bei den Bauern abzuholen wurden zusätzlich 5 Kraftfahrer für die Milchsammelwagen eingestellt. So war man für die Anforderungen des Wettbewerbs bestens gerüstet.